Kooperation als Treiber für die Energiewende: Unternehmen eröffnen gemeinsamen Solarpark-Komplex in Külsheim

Gemeinsame Solarpark-Großanlage der EnBW, Thüga Erneuerbare Energien und dem Stadtwerk Tauberfranken / Baden-Württembergs Umweltministerin Walker: „Die Realisierung des Solarparks Gickelfeld ist ein großer Sprung beim Erreichen unserer Klimaschutzziele“

Külsheim. Der aktuell größte in Betrieb befindliche Solarpark-Komplex in Baden-Württemberg ist am 10. Juli 2024 in Külsheim (Main-Tauber-Kreis) feierlich eröffnet worden. Baden-Württembergs Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Thekla Walker hob in ihrer Rede die Bedeutung des gemeinschaftlichen Modellprojekts als wichtigen Beitrag für die Energiewende hervor. Die Anlage kommt insgesamt auf eine installierte Leistung von 68 Megawatt – wodurch sie rechnerisch rund 24.000 Haushalte mit Solarstrom versorgen kann. Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt von EnBW, Thüga Erneuerbare Energien und dem Stadtwerk Tauberfranken. Der Komplex umfasst zwei große Solarparks, für die eine gemeinsame Infrastruktur errichtet wurde. Dazu gehören der Netzanschluss, das Umspannwerk, die Kabeltrasse und das Wegenetz vor Ort.

Der Solarpark von oben

Für den EnBW-Erzeugungsvorstand Peter Heydecker stehen die Synergie-Effekte durch die Zusammenarbeit der Partner im Fokus: „Die Energiewende ist ein gesamtgesellschaftliches Großprojekt. Für ihr Gelingen sind Effizienz und Wirtschaftlichkeit in den Projekten unverzichtbar. Partnerschaften und die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur sind dabei ein wertvoller Hebel, um Synergien zu schaffen. Der Solarpark in Külsheim ist ein Paradebeispiel dafür, wie so eine Zusammenarbeit aussehen kann. So lassen sich diese Anlagen ohne Förderung im Rahmen des EEG realisieren und betreiben.“

Dr. Norbert Schön, Geschäftsführer des Stadtwerks Tauberfranken: „Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, gemeinsam mit Thüga Erneuerbare Energien und der EnBW den Solarpark Gickelfeld in Külsheim zu realisieren. Die Vermarktung des gesamten in der Anlage erzeugten Stroms durch uns und unsere Partner zeigt, wie die Energiewende vor Ort gelingen kann. Als Stadtwerk Tauberfranken sind wir davon überzeugt, dass wir gemeinsam mit starken Kooperationen wie dieser die Zukunft nachhaltig gestalten werden.“

„Gemeinsam zum Erfolg. Vom Grundeigentümer, über die Projektierer, bis hin zum Monteur. Alle haben ihren Teil zum Gelingen beigetragen. Das gilt ganz besonders auch für die politischen Entscheidungsträger*innen vor Ort, die mit Kompetenz und Offenheit das Projekt ermöglicht haben. Das ist es, was mich nach über 20 Jahren Erneuerbare Energien immer noch motiviert“, erklärt Thomas Walther, Geschäftsführer Thüga Erneuerbare Energien.

Umweltministerin Thekla Walker erklärt: „Wir haben in Baden-Württemberg ambitionierte Klimaschutzziele. Schnellstmöglich wollen wir weg von fossilen und hin zu klimafreundlichen Energien, wir wollen ein sicheres und unabhängiges Energiesystem. Den Weg dorthin gehen wir mit vielen Einzelschritten. Ein großer Sprung ist nun die Realisierung des Solarparks Gickelfeld. Er ist ein Paradebeispiel dafür, wie im gemeinschaftlichen Wirken Großes entstehen kann. Ich freue mich sehr darüber, dass der Park den guten Ausbauzahlen im Solarbereich einen weiteren Schub geben wird und damit den Menschen im Land ein wichtiges Zeichen ist: Wir sind auf dem richtigen Weg, gemeinsam können wir unsere Ziele erreichen.“

Der größere der beiden Solarparks befindet sich im südlichen Teil der Anlage. Ihn hat die Thüga Erneuerbare Energien gemeinsam mit dem Stadtwerk Tauberfranken realisiert. Er verfügt über eine installierte Photovoltaik-Leistung von rund 38 Megawatt. Im Norden grenzt, mit einer installierten Leistung von rund 30 Megawatt, der von der EnBW betriebene Solarpark an. Beide Solarparks werden ohne Förderung im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) betrieben.

Über Thüga Erneuerbare Energien
Die Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG (THEE) mit Sitz in Hamburg ist ein Gemeinschaftsunternehmen von 50 Stadtwerken der Thüga-Gruppe. Die THEE identifiziert, plant, finanziert und baut seit 2010 deutschlandweit Wind- und Solarparks. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Kooperationen mit Stadtwerken und Gemeinden. Bis 2030 soll das Portfolio auf 1.000 MW nahezu verdoppelt werden.
Über die Energie Baden-Württemberg AG (EnBW)
Mit über 28.000 Mitarbeiter*innen ist die EnBW eines der größten Energieunternehmen in Deutschland und Europa. Sie versorgt rund 5,5 Millionen Kund*innen mit Strom, Gas, Wasser sowie Dienstleistungen und Produkten in den Bereichen Infrastruktur und Energie. Im Zuge der Neuausrichtung vom klassischen Energieversorger zum nachhaltigen Infrastrukturunternehmen sind der Ausbau der erneuerbaren Energien sowie der Verteil- und Transportnetze für Strom und Gas Eckpfeiler der EnBW-Wachstumsstrategie und Schwerpunkt der Investitionen. Bis 2030 plant die EnBW 40 Milliarden Euro brutto zu investieren, rund 90 Prozent davon in Deutschland. Bereits Ende 2025 soll über die Hälfte des EnBW-Erzeugungsportfolios aus erneuerbaren Energien bestehen, bis Ende 2028 wird der Ausstieg aus der Kohle angestrebt. Dies sind zentrale Meilensteine auf dem Weg zur Klimaneutralität des Unternehmens im Jahr 2035. www.enbw.com

Über das Stadtwerk Tauberfranken
Das Stadtwerk Tauberfranken ist mit seinen 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der regionale Treiber der Energie- und Verkehrswende und steht, nicht zuletzt mit dem Ausbau des Fernwärmenetzes und dem Betrieb des Naturwärmekraftwerks in Bad Mergentheim, für aktiven Klimaschutz in der Region. Das Stadtwerk sorgt, neben der zuverlässigen Versorgung mit Strom, Gas, Wärme, Wasser, Internet und Telefon, für den regionalen Ausbau Erneuerbarer Energien sowie für alternative Mobilitätslösungen. Mit dem Betrieb des Naturwärmekraftwerks wird nachhaltig aus Landschaftspflegematerial, Straßenbegleitgrün und Holzhackschnitzeln aus der Region Wärme und Strom erzeugt, was dem Bedarf von ca. 2.500 Haushalten entspricht. In seiner Roadmap 2030 hat das Stadtwerk Tauberfranken seinen Weg in Richtung Klimaneutralität definiert. Dies bedeutet die Umstellung auf eine fossilfreie Energieversorgung sowie ein klimaneutraler Betrieb vor Ort. Da insbesondere den Kommunen, als Daseinsvorsorger bei der Gestaltung einer klimaneutralen Zukunft eine aktive Rolle zukommt, hat das Stadtwerk aktuell 10 Kommunen aus der Region am Unternehmen beteiligt und bietet kommunale Klimaschutzberatungen an. Um die Energiewende auch über die regionalen Grenzen voranzutreiben ist das Stadtwerk an der Thüga Erneuerbare Energien GmbH und somit an bundesweiten Erneuerbaren Energien Projekten aktiv beteiligt.